„IG Metall muss aufpassen, dass sie nicht überreizt.“
Nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen für die deutsche Metall- und Elektroindustrie am Wochenende in Stuttgart hat der IG Metall-Vorstand beschlossen, ab dieser Woche so genannte Tagesstreiks (24-Stunden-Streiks) durchführen zu wollen.
Der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, bezeichnet das Verhalten der Gewerkschaft als ganz und gar unverantwortlich:
„Die Gewerkschaftsspitze in Frankfurt sucht offenbar ganz gezielt die Eskalation. Die Verhandlungen waren am Wochenende an entscheidenden Stellen weit fortgeschritten. Eine Einigung am Samstag schien durchaus möglich. Die erzielten Kompromisse wurden dann aber vom IG Metall-Vorstand vom Tisch gewischt und durch neue Forderungen verbunden mit einem Ultimatum torpediert. Der damit verbundene Vertrauensverlust wird das Verhältnis der Tarifvertragsparteien über diese Tarifrunde hinaus belasten. Zu Kompromissen gehört, dass sich beide Seiten aufeinander zu bewegen. Das aber ignoriert die Gewerkschaftsspitze in dieser Tarifrunde auf ganzer Linie.“
Schmidt bekräftigte die Absicht von NiedersachsenMetall, Klage gegen die aus Sicht der Arbeitgeber rechtswidrigen Forderungen der IG Metall einzureichen: „Wir sind der Auffassung, dass Teile der Forderung der Gewerkschaft unrechtmäßig sind. Wir werden daher zeitnah darüber entscheiden, noch diese Woche beim Arbeitsgericht Frankfurt ein Hauptsacheverfahren gegen den IG Metall-Vorstand anzustrengen. Das ist eigentlich nicht der Weg, den wir gehen wollen. Denn wir haben immer betont, dass wir die Lösung am Verhandlungstisch suchen - nicht im Gerichtssaal. Sollte die Gewerkschaft aber an ihren rechtswidrigen Forderungen festhalten und 24-Stunden-Streiks starten, werden wir rechtliche Schritte einleiten. Die IG Metall muss jetzt stark aufpassen, dass sie ihr Blatt nicht überreizt.“