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11. September 2018

Niedersachsen-Technikum startet 9. Durchgang

Technische Karrierewege und eigene Stärken entdecken

Stiftung NiedersachsenMetall unterstützt das Erfolgsprojekt: 90 Prozent der Absolventinnen wählen Studium oder Beruf im technischen Bereich.

„Wir brauchen mutige junge Frauen, die sich trauen, sich für einen bislang noch immer sehr männerdominierten Bereich zu entscheiden“,  so Dr. Barbara Hartung, Ministerialrätin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, bei der Auftaktveranstaltung des Niedersachsen-Technikums. In Hannover begrüßte sie in Vertretung der Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen die 80 Technikantinnen des 9. Durchgangs. Ein halbes Jahr lang werden die jungen Frauen in ein MINT-Studium (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) hineinschnuppern und gleichzeitig in einem Unternehmen die Berufspraxis kennenlernen.

Hartung ist von dem Konzept des Technikums überzeugt: „Damit können wir den Teilnehmerinnen nicht nur die vielfältigen Studien- und Berufsmöglichkeiten im MINT-Bereich aufzeigen. Das Niedersachsen-Technikum gibt ihnen vielmehr auch die Möglichkeit, ihre Potentiale zu erkennen und hinterher zu wissen, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen.“

Das Niedersachsen-Technikum wurde 2010 erstmalig an der Hochschule Osnabrück erprobt und wird seit 2012 mit der Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur an weiteren Hochschulen angeboten. Ein Blick auf die Zahlen unterstreicht den Erfolg des Projekts: „Insgesamt haben schon fast 600 junge Frauen nach ihrem Abitur oder Fachabitur das Niedersachsen-Technikum absolviert. Rund 90 Prozent der Technikantinnen haben sich im Anschluss für ein technisches Studium oder eine technische Ausbildung entschieden“, so die Initiatorin und Leiterin des Niedersachsen-Technikums, Prof. Barbara Schwarze.

Wichtige Entscheidungshilfe

Auch die ehemalige Teilnehmerin Laura Brinkmann hat sich für ein MINT-Fach entschieden. Nach sechs Monaten Schnuppervorlesungen und Unternehmenspraktikum hat sie ein Maschinenbau-Studium an der Hochschule Hannover absolviert. Nun soll es für ein Masterstudium in Angewandter Werkstoffwissenschaft an die Hochschule Osnabrück gehen. „Ohne das Technikum hätte ich mir das Studium nicht unbedingt zugetraut, weil ich keine Vorstellung davon hatte, was auf mich zukommen würde. Ich bin heute sehr glücklich, dass ich an dem Programm teilgenommen habe und dadurch für mich den richtigen Weg gefunden habe“, berichtet die angehende Ingenieurin bei der Begrüßungsfeier der neuen Technikantinnen in Hannover.

Auch die Unternehmen profitieren von dieser Erprobungsphase, indem sie durch ihr Engagement bei dem weiblichen Nachwuchs punkten können. Seit Jahren mit dabei ist der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG mit seinem Standort in Lemförde. „Seit 2012 konnten wir 16 Technikantinnen, die gleichermaßen interessiert und engagiert waren, bei ihrer beruflichen Entscheidungsfindung unterstützen. Das Niedersachsen-Technikum verknüpft zwei Herausforderungen, die insbesondere Technologieunternehmen treffen: dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und gleichzeitig zu einem ausgewogeneren Verhältnis von Männern und Frauen im MINT-Bereich beizutragen“, fasst Andrea Henning, Personalleiterin bei ZF, zusammen.

Am aktuellen Durchgang des Niederachsen-Technikums beteiligen sich 59 Unternehmen und sieben niedersächsische Hochschulen. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung NiedersachsenMetall.

Fotos: Thomas Damm

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