Pressemitteilung
Tarifpolitik
10. Oktober 2017

„Kein Verständnis für diesen Forderungskatalog."

NiedersachsenMetall zur Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstandes

Der Vorstand der IG Metall hat heute seine Forderungsempfehlung für die kommende Tarifrunde veröffentlicht. Neben einer Entgelterhöhung von 6 Prozent fordert die Gewerkschaft darin eine grundsätzliche Möglichkeit für alle Beschäftigten, zwei Jahre lang ihre Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden zu reduzieren. Der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, geht angesichts dieser Forderung von einer äußerst schwierigen Tarifrunde aus:

„Neben dieser erneut happigen Forderung nach mehr Geld macht die Gewerkschaft das Fass der Arbeitszeit auf. Damit droht, dass sie die anstehenden Tarifverhandlungen deutlich überfrachtet.

Zwar sind die Auftragsbücher vieler unserer Unternehmen gut gefüllt, von den Umsätzen bleibt aber nach wie vor zu wenig hängen. Schon heute verdienen unsere Mitarbeiter im Schnitt 56.000 Euro im Jahr, die Tariferhöhungen den vergangenen fünf Jahren addierten sich auf fast 20 Prozent. Mit einer überzogenen Entgelterhöhung würden die Lohnstückkosten weiter steigen – und das in einer Branche, die wie keine zweite im internationalen Wettbewerb steht.

Mit einer massiven Ausweitung des Teilzeitangebotes, wie es der IG Metall vorschwebt, würde außerdem das Arbeitszeitvolumen deutlich beschnitten. Wer einer solchen kollektiven Arbeitszeitverkürzung das Wort redet, hat vor dem Hintergrund des grassierenden Fachkräftemangels die Probleme der Industrie nicht ansatzweise begriffen. Das macht gerade beim Schichtbetrieb eine seriöse Personalplanung unmöglich und erschwert angesichts des ohnehin schon existenten Fachkräfteproblems die Abarbeitung der vorhandenen Aufträge maßgeblich. Gerade bei der Arbeitszeit können wir die Diskussion nicht einseitig in Richtung Arbeitszeitverkürzung führen.

Dieses Forderungspaket passt so hinten und vorne nicht zusammen. Unsere Geschäftsleitungen haben dafür kein Verständnis. Bliebe es bei diesem Katalog steuern wir auf eine heftige Tarifauseinandersetzung zu.“

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