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Bildung
21. April 2016

Junge Flüchtlinge starten ins Berufsleben

Region Hannover fördert "ZUKUNFTINC."-Projekt „Fit für die Ausbildung“

Berufe kennenlernen und langfristig eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt erhalten: Das regionale Projekt „Fit für die Ausbildung“ des hannoverschen Unternehmensnetzwerkes ZKUNFTINC. ebnet jungen Flüchtlingen den Weg in eine Berufsausbildung. Projektpartner sind die Wirtschaftsförderung der Region Hannover und das Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft. Zum Einstieg absolvieren 13 ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten ab heute (21. April) ein Praktikum bei verschiedenen Betrieben in der Region. Die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover unterstützt die Initiative.

Aktuell sind acht Unternehmen aus der Region Hannover Teil des Verbunds Zukunft Inc. Im Rahmen des Projekts „Fit für die Ausbildung“ bieten KIND Hörgeräte, die Arnold Jäger Holding mit Artemis, Sennheiser, Hüttenes Albertus, die VSM AG, Wagner Brandschutz und Bahlsen Ausbildungsplätze zum Industriekaufmann, Fachlageristen, Maschinen- und Anlagenführer, Industriemechaniker oder Chemikanten für 13 Praktikantinnen und Praktikanten im Alter von 20 bis 25 Jahren an.

„Wir sehen uns in der Verantwortung einen Teil zu der gewaltigen gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der Integration von Flüchtlingen beizutragen. Mit unserem Projekt bieten wir jungen Flüchtlingen eine dauerhafte berufliche Perspektive. Denn Arbeit ist der beste Weg zur Integration“, sagt Fritz Kelle, Vorsitzender des Verbunds Zukunft Inc. und Personalleiter der VSM AG. Langfristig könne das Potenzial der Flüchtlinge dem Fachkräftemangel entgegenwirken. "Wir müssen Flüchtlinge als Chance begreifen, die Fachkräftelücke zu verkleinern. Dafür müssen wir sie aber auf das entsprechende Qualifikationsniveau bringen. Hier setzt unser Projekt an."

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, lobt das Engagement des Unternehmensverbunds: „Die berufliche Integration junger Flüchtlinge ist eine der interessantesten Aufgaben der nächsten Jahre. Die große Motivation der jungen Leute macht mich dabei ebenso zuversichtlich wie die Offenheit vieler Betriebe.“


Während der dreimonatigen Praktika lernen die Flüchtlinge betriebliche Anforderungen und Abläufe sowie den angestrebten Ausbildungsberuf kennen. „Die Praktika dienen der Orientierung und helfen gleichzeitig, sich mit der deutschen Unternehmens- und Ausbildungskultur vertraut zu machen“, sagt Claudia Köhler, Projektleiterin vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW). „Wir betreuen die Flüchtlinge außerdem pädagogisch und stehen ihnen bei Fragen oder Problemen jederzeit zur Seite.“

Das Projekt „Fit für die Ausbildung“ besteht bereits seit 2011. Zunächst lag der Fokus auf benachteiligten Jugendlichen – innerhalb des Netzwerks haben sich Unternehmen um die Förderung junger Fachkräfte mit schlechtem oder keinem Schulabschluss bemüht. Nach vier erfolgreichen Jahren wurde die Zielgruppe ausgeweitet: in diesem Jahr liegt der Fokus darauf, jungen Flüchtlingen die Chance auf eine Perspektive in Deutschland zu geben. Dafür wurden zunächst 50 geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vom BNW ausgewählt. In einem Assessmentcenter wurden die Kompetenzen und Motivation der Flüchtlinge abgefragt und ausgewertet. Auf die potenziellen Praktika- und Ausbildungsbetriebe trafen rund 30 ausgewählte Flüchtlinge bei einem „Speed-Dating“. Im Anschluss nahmen die Unternehmen die Auswahl der Praktikantinnen und Praktikanten vor. Seit Januar dieses Jahres laufen spezielle Deutschkurse, bei denen neben allgemeinen Sprachkenntnissen auch gezielt Inhalte der Praktika vermittelt werden. Diese Praktikums-Phase startet heute (21. April). Die Unternehmen halten für jeden der ausgewählten Jugendlichen einen Ausbildungsplatz im Anschluss an das Praktikum frei.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 63.000 Euro. Die Region Hannover beteiligt sich mit Fördermitteln in Höhe von 25.000 Euro, die restlichen Kosten sowie Praktika- und Ausbildungsvergütungen tragen die beteiligten Unternehmen. 

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