Der eine will nach der Lehre noch den Techniker machen, der andere mit einem berufsbegleitenden Studium beginnen.
Der Anlagenbauer Piller in Osterode am Harz setzt auf selbst ausgebildete Fachkräfte. Hier zwei Beispiele.
Bei Großanlagen hat der Hersteller über 30 Prozent Weltmarktanteil
Das Unternehmen in Osterode am Harz (weltweit 1.000 Beschäftigte) produziert Anlagen, die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherstellen. Etwa in Banken, Rechenzentren und Kliniken, auf Flughäfen, Schiffen oder bei der Bahn. Schon wenige Sekunden Stromausfall können da zu Katastrophen führen. Aggregate von Piller mit Generatoren, Batterien und Steuertechnik verhindern das. Viele der 170 Techniker der Firma installieren und kontrollieren diese Systeme weltweit. Und stehen auf Abruf bereit, falls einmal Probleme auftreten. Rund 80 Prozent der Produktion gehen in den Export; bei Großanlagen hat Piller über 30 Prozent Weltmarktanteil.
Firma will kommunikationsstarken Nachwuchs, keine Fachidioten
Diese Internationalität hat auch Falk Hendrik Zille angelockt. Der 23-Jährige hat seine Ausbildung gerade mit Bravour abgeschlossen. Nun hat Piller ihm ein Stipendium angeboten, damit er ab Oktober ein berufsbegleitendes Studium in Göttingen beginnen kann. Anderthalb Jahre lang erhält er dann monatlich 300 Euro zusätzlich. Dank der Zusammenarbeit mit der Stiftung Niedersachsenmetall findet Piller heute häufiger Bewerberinnen, sagt Ausbilder Jens Beushausen (45). „Wir brauchen sie und ihre Fähigkeiten. In speziellen Projekten zeigen wir Schülerinnen, dass Technik Spaß macht. Nun fangen jedes Jahr ein bis zwei Mädchen bei uns an.“ Geschäftsführer Detlev Seidel ist es wichtig, „dass unsere Leute vor Ort kommunikationsstark und keine Fachidioten sind“. Auf Christian Kaisler zum Beispiel trifft das zu. Er spielt zur Entspannung Klavier.