Die Sozialpartner Niedersachsenmetall und IG Metall haben sich an diesem Donnerstag zum vierten Mal in der Tarifrunde 2021 getroffen. Dabei stellte die Arbeitgeberseite noch einmal klar, dass die Lage der Unternehmen durch die Corona-Krise weiter angespannt ist. Man sei noch längst nicht wieder auf dem wirtschaftlichen Niveau angelangt wie vor der Pandemie. Dazu komme der tiefgreifende Transformationsprozess in der Automobilindustrie, der die Betriebe über Gebühr belaste.
Die Arbeitgeber haben noch einmal deutlich gemacht, dass sie für die erste Hälfte 2022 eine Einmalzahlung anbieten und für die zweite Hälfte eine Erhöhung der Entgelttabelle. Bevor dieses Angebot mit Zahlen gefüllt werde, sei aber wichtig, dass die IG Metall ihre Vorstellungen zur Beschäftigungssicherung und für einen Zukunftstarifvertrag konkretisiere und Einvernehmen über die damit verbundenen Kostenbelastungen für die Unternehmen erzielt werde. Die Klärung dieser Frage sei die Voraussetzung, um über etwaige Entgeltsteigerungen zu verhandeln.
Niedersachsenmetall-Verhandlungsführer Torsten Muscharski betonte, dass der Zukunfts-Tarifvertag keine „One Size fits all“-Lösung sein kann. „Die Unternehmen sind unterschiedlich stark durch die Krise belastet. Daher brauchen wir einen flexiblen Mechanismus, der die berechtigten Forderungen der Mitarbeiter berücksichtigt, aber die Unternehmen nicht überfordert“, sagte er. Daher ist das Angebot der Erhöhung der Entgelttabelle auch mit einer langfristigen und automatischen Differenzierung, die auf objektiven Kennzahlen der Unternehmen beruht, verbunden.
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, betont den konstruktiven Charakter der heutigen Gespräche. „Wir haben heute eine Reihe technischer Fragen klären können. Wir sind auf einem guten Weg. Ich bin optimistisch, dass bei gutem Willen ein baldiger Abschluss möglich ist.“