Statement
Diskurs
15. Januar 2019

NiedersachsenMetall zur Brexit-Abstimmung im britischen Parlament

Unternehmen bereiten sich auf einen harten Brexit vor.

Kommentar von Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, zur Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament.

"Der Brexit an sich bleibt eine historische Fehlentscheidung. Er ist aber das Ergebnis des Referendums vor zweieinhalb Jahren und ob man es mag oder nicht: wir müssen es akzeptieren. Vor diesem Hintergrund ist der [zwischen EU und britischer Regierung] ausgehandelte Deal zumindest die Beste unter den schlechten Lösungen.

Das Schreckensszenario bleibt aber ein harter Brexit. Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind zu eng, als dass man sie von heute auf morgen durchtrennen könnte. Es wäre naiv zu glauben, dass das ohne weiteren erheblichen Schaden für Unternehmen und Arbeitsplätze vonstatten ginge.

Das Hin und Her um die Abstimmung im britischen Unterhaus zeigt aber, dass wir gut beraten sind, uns auf einen harten Brexit vorzubereiten. Unsere Unternehmen tun das, in dem sie mögliche Szenarien durchspielen und entsprechende Strategien für die verschiedene Ergebnisse entwickeln. Das es in einem grundsätzlich so stabilen Wirtschaftsgefüge wie Europa, in dem Planungssicherheit eigentlich einer der zentralen Standortfaktoren darstellt,  überhaupt soweit gekommen ist, muss einen im höchsten Grade nachdenklich stimmen.

Ein harter Brexit wäre katastrophal vor allem für das Vereinigte Königreich. Ohne Deal könnte sich Großbritannien dann im schlimmsten Fall etwa in Zoll- und Handelsfragen auf einer Ebene mit afrikanischen Entwicklungsländern wiederfinden. Das kann auch auf der Insel niemand ernsthaft wollen."

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