„Gute Nachricht für Niedersachsens Stahl- und Aluminiumindustrie – aber nur ein Teilerfolg.“
Der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, kommentiert die heute bekannt gewordenen, vorläufigen Ausnahmen für die Europäische Union von möglichen Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumexporte wie folgt:
„Die vorläufigen Ausnahmen von den Strafzöllen sind eine gute Nachrichten für die Stahl- und Aluminiumindustrie in Niedersachsen mit ihren rund 14.000 Beschäftigten, es bleibt aber allenfalls ein Teilerfolg. Die Diskussion rund um den Stahlgipfel vergangene Woche im Wirtschaftsministerium ergab unter anderem: die Stahlproduzenten in Niedersachsen wären angesichts relativ geringer Exportquoten Richtung USA ohnehin nicht stark von den nun voraussichtlich abgewendeten Strafzöllen betroffen gewesen. Sie wären zwar schmerzhaft gewesen, die Ankündigung hatte aber niemanden ernsthaft in Panik versetzt.
Schwerwiegender bleiben die indirekten Effekte. Zum einen drohen Marktverschiebungen: sollten ab morgen die Strafzölle gegen die großen Produzenten in Fernost in Kraft treten, werden sich Stahl und Aluminium von dort neue Märkte suchen. Das kann erheblichen Druck auf die Preise in Europa und damit auch auf unsere Produzenten auslösen. Von daher befürworten wir weiter die Marktbeobachtung durch die Europäische Union. Zum anderen droht weiter eine Eskalation zwischen den großen Handelsmächten China und USA. Und solche Auseinandersetzungen kennen am Ende nur Verlierer. Es ist daher derzeit wichtiger denn je, dass Europa zusammensteht, um nicht durch Kleinstaaterei und Abschottung zwischen den Großen zerrieben zu werden.
Allein in der niedersächsischen stahl- und aluminiumverarbeitenden Industrie sind weit über 300.000 Menschen tätig. Angesichts von Exportquoten von teilweise bis zu 80 Prozent sind diese Arbeitsplätze extrem vom freien Welthandel abhängig. Diese erfolgreichen Exporteure sorgen dafür, dass Deutschland derzeit so exzellent da steht.“