Mit Blick auf die heutige Debatte im Niedersächsischen Landtag zur Situation Automobilindustrie erklärt der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt:
„Die Politik hätte diese Debatte schon deutlich früher führen müssen. Fälle wie Volkswagen häufen sich bereits seit zwei Jahren im Autoland Niedersachsen – in der Zulieferindustrie. Viele überwiegend mittelständischen Betriebe schließen nicht so schlagzeilenträchtig Kapazitäten oder verlagern ganze Produktionslinien ins günstigere Ausland. Sie bezahlen für das teure Experiment E-Mobilität, das bislang erkennbar keine Marktakzeptanz findet.
Um die Lage der Autoindustrie zu stabilisieren, müssen die Betriebe die Fähigkeit zurückgewinnen, überhaupt in neue Antriebstechnolgien zu investieren. Dafür benötigen sie ausreichend Umsätze und Gewinne. Diese lassen sich auf absehbare Zeit nur im Verbrennergeschäft realisieren. Daher ist ein pragmatischer Kurswechsel in der Automobilpolitik dringender denn je: Technologieoffene Lösungen zur Dekarbonisierung des Verkehrs. Damit würden Deutschland und die EU nur das nachvollziehen, was nahezu ausnahmslos auf dem Weltautomobilmarkt gesetzt ist: Die Vielfalt der Antriebstechnologien zur Senkung der CO2- Reduktion einsetzen und dabei auch konsequent die Verbrennertechnologie weiterentwickeln.
Denn das Problem ist nicht der Verbrenner, sondern das, was in den Tank gefüllt wird. Mit dem Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe würde man das Eine tun, ohne das Andere zu lassen. Außerdem muss sich die Bundesregierung unverzüglich für eine sofortige Aussetzung der unrealistischen Flottengrenzwerte in Brüssel stark machen. Sie kosten noch mehr Liquidität und sind daher völlig kontraproduktiv. Wir brauchen jetzt rasch klare und unmissverständliche politische Signale an unsere Automobilindustrie und die Kunden, die die dramatische Lage vieler Betriebe nicht weiter verschärfen.“