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Bildung
17. Mai 2017

Im Labor am Stromnetz der Zukunft tüfteln

Werner-von-Siemens-Schule richtet erstes „Smart Grid“-Trainingszentrum in der Region ein.

Katja Behrens hat das Haus der Zukunft als Modell vor sich. „Hier auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage, die produziert bei Sonnenschein Strom und der wird hier im Speicher zwischengespeichert“, erklärt die 16-jährige Berufsfachschülerin der Werner-von-Siemens-Schule in Hildesheim. Ihr Modellhaus kann noch mehr, denn die Energie wird durch einen digitalen Strommanager intelligent im Haus verteilt – bis hin zur Ladestation des Elektroautos in der Garage. Diese Vision von einem smarten Zuhause hat die Werner-von-Siemens-Schule beim fünften Tag der Elektromobilität „HiMove“ in Hildesheim am Stand von NiedersachsenMetall präsentiert.

Das intelligente Stromnetz, in dem Stromerzeuger, Speicher, elektrische Verbraucher und Netzbetriebsmittel digital miteinander kommunizieren, heißt im Fachjargon „Smart Grid“. Für Schüler wie Katja Behrens ist es längst selbstverständlich, sich in der Theorie mit diesen Anwendungen elektronischer Innovationen zu beschäftigen. Damit Katja und ihre Mitschüler den Umgang mit digitaler Haustechnik auch in der Praxis trainieren können, soll an der Werner-von-Siemens-Schule bald ein großzügiges „Smart Grid“-Labor entstehen. Mit 80.000 bis 100.000 Euro Projektkosten rechnet Schulleiter Tilman Diepholz-Seeger für die Einrichtung.

Dazu sollen die Solarpanels auf dem Dach der Schule, der Netzanschluss mit konventioneller Energie, die Stromtankstelle und die Haustechnik mit einer Kommunikationseinheit, dem sogenannten Smart Meter Gateway, im Laborraum vernetzt werden. Der gewonnene Strom soll unter anderem eine Ladesäule für den Elektro-Käfer und den Elektro-Roller versorgen, die die Schüler in vorherigen Projekten selbst umgerüstet haben. „Das Smart Grid Labor ist eine absolut notwendige Investition, um fit für die Zukunft zu sein“, sagt Diepholz-Seeger. Und er betont: „So etwas gibt es in der Region noch nicht.“

Auch Fachpraxislehrer Thorsten Lex freut sich auf das Labor, das 2018 fertig gestellt sein soll. „Das ist die Zukunft, denn wir wollen die Netze entlasten“, sagt der Elektrotechniklehrer. „Die Schüler werden im Labor genau sehen können, wieviel Strom die Sonne liefert und wie er an die unterschiedlichen Verbraucher im Haus verteilt wird“, erläutert Lex.

Hildesheims Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer hat sich am Stand von NiedersachsenMetall beim diesjährigen „HiMove“ über die Pläne der Werner-von Siemens-Schule informiert und das Engagement gelobt. Besonders für das Thema Elektromobilität schlägt das Herz des Bürgermeisters, denn Emissionen sind auch in Hildesheim ein politischer Dauerbrenner. „Wir wollen Emissionen in den Griff kriegen, ohne Straßen zu sperren. Unsere Innenstädte sollen weiter mit dem Auto erreichbar sein“, sagt Meyer. Deshalb freut er sich über jede neue Ladesäule für E-Autos, die in Hildesheim entsteht.

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