Statement
Diskurs
31. Oktober 2016

"Forderung nach zusätzlichen Feiertagen ist nicht von dieser Welt."

Kommentar von Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt über die Forderung nach zwei zusätzlichen, gesetzlichen Feiertagen.

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände im Haus der Industrie in Hannover, kommentiert die Forderung des EKD-Ratsvorsitzenden Prof. Heinrich Bedford-Strohm nach zwei zusätzlichen, gesetzlichen Feiertagen wie folgt:

"Deutschland befindet sich bereits heute weltweit unter den Länder mit den kürzesten Arbeitszeiten, den meisten Feiertagen, den meisten Urlaubstagen und einem großen Fachkräfteengpass. Ein zusätzlicher Feiertag würde bspw. allein die niedersächsische Metall- und Elektroindustrie über 80 Mio. Euro kosten. Hinzu kommen gerade hier im Norden die großen Probleme unserer Firmen, noch qualifizierte Fachkräfte zu finden. Aufträge werden schließlich nicht von selbst abgearbeitet.

Im Übrigen ist es mir völlig schleierhaft, wie ein oder zwei zusätzliche Feiertage den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken sollen. Wir stehen doch derzeit vor ganz anderen gesellschaftlichen Herausforderungen. Ich denke da nur an die Integration der Millionen nach Deutschland geflüchteten Menschen in unsere Gesellschaft - und eben auch in unsere Wirtschaft. Denn neben der Sprache erfolgt ein wesentlicher Anteil der Integration über Arbeit.

Mit Verlaub: diese Forderung ist nicht von dieser Welt. Sie passt nicht in die Zeit."

 

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