Innovationskreis Automobilzulieferer zu Gast bei Continental Reifen Deutschland GmbH
Zum ersten Mal war der Innovationskreis Automobilzulieferer zu Gast bei der Continental Reifen Deutschland GmbH im Werk Hannover-Stöcken.
„Dort, wo Sie jetzt sitzen, haben wir bis vor wenigen Jahren noch LKW-Reifen produziert“, erklärt Lutz Finger, Innovation Manager der Continental Reifen GmbH die rund 40 Teilnehmer des Innovationskreises Automobilzulieferer. Zuvor begrüßte Dr. Christian Lerner, Vice President Commercial Tire Technology die Gäste und nahm sie mit auf eine kurze Reise in die Vergangenheit der Continental. Zwei Meilensteine für den Konzern hebt Lerner hervor. Den Start der Reifentestung 1967 im Contidrom in der Lüneburger Heide und den Kauf von Siemens VDO im Jahre 2007, der für einen Umschwung im Konzern sorgte.
Vom ehemaligen Produktionsstandort hin zum Innovationlab: 2000 der rund 4000 Mitarbeiter seien heute für den Bereich Forschung und Entwicklung tätig, sagt Finger stolz. Eins ihrer Ziele: weniger gefahrene Testkilometer – derzeit sind es jährlich 250.000 km – dafür mehr virtuelle Tests. Denn auch bei Continental stelle man sich im Sinne der Nachhaltigkeit die Frage: Wie können wir unseren CO2-Footprint reduzieren? Weitere Felder, in denen die Forschungs- und Entwicklungsabteilung sich bewegt, sind autonomes Fahren, Robotik, Elektromobilität, künstliche Intelligenz und Vernetzung. Immer unter dem Aspekt: Was ist das? Und könnten dort Produkte entstehen?
Nach der Theorie folgt die Praxis
Ausgestattet mit Warnwesten und Gehörschutz startet die Gruppe den Rundgang durch das ContiLifeCycle-Werk. LKW-Reifen erhalten hier nach ihrem 1. Leben ein neues Gewand. Je nach Abnutzung wird entweder nur die Lauffläche erneuert oder der komplette Gummimantel. Viele Einzelschritte, vom Aufrauen bis zur Vulkanisierung, machen einen angerissenen, nicht selten mit Nagellöchern versehenen Altreifen bereit für ein zweites Leben auf der Straße. Für den Verbraucher sind diese Reifen am „ContiRe“-Logo an der Reifenwand erkennbar. Die Anlage beeindruckt die Gruppe, der Guide muss viele Fragen beantworten. Der Blick hinter die Kulissen wird geschätzt: „Wir erhalten Detailinformationen vom Gastgeber und uns werden aktuelle Projekte vorgestellt“, beschreibt ein Teilnehmer.
Wie fest Innovationen im Unternehmen verankert sind, erfahren die Teilnehmer nach dem Rundgang durch Dr. Marta Schulz, verantwortlich für das Innovationsmanagement bei ContiTech Luftfedersysteme. Nach dem Motto „Jeder ist bei uns für Innovation verantwortlich“ halten weltweit 50 Innovationsmanager Augen und Ohren offen auf der Suche nach neuen Ideen. Werden sie fündig, landet die Idee im Innovation Control Board. Hält sie dieser internen Prüfung stand, kann das Gremium dem Ideengeber auf kurzen Wegen nicht nur Gelder sondern auch ein Entwicklungsteam zur Seite stellen.
Die Ausführungen von Dr. Schulz, die für viel Teilnehmer das Highlight der Veranstaltung darstellten, führen zu einer regen Diskussion über mögliche Wege im Innovationsmanagement. Ein passender Abschluss für einen Gesprächskreis, der sich ein Ziel gesetzt hat: Austausch von Erfahrungen.