Statement
Diskurs
28. März 2025

Die EU muss Trump einen "Deal" anbieten

„Zölle sind Gift für den globalen freien Handel. Das gilt umso mehr für eine Exportnation wie Deutschland. Für unsere Autoindustrie kommen die US-Zölle außerdem zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Hersteller und Zulieferer stehen durch die Herausforderungen der Transformation und unseren teuren Industriestandort bereits massiv unter Druck – sie bauen Stellen ab und verlagern ins kostengünstigere Ausland. Die USA sind nicht nur Niedersachsens wichtigster Handelspartner außerhalb der EU, sie sind auch größter Absatzmarkt deutscher Neufahrzeuge. Auch wenn zahlreiche Hersteller und Zulieferer bereits in den USA fertigen, dürften die Auswirkungen von Trumps merkantilistischer Wirtschaftspolitik im Autoland Niedersachsen spürbar sein. Es trifft aber auch die US-Konsumenten, die sich mit steigenden Preisen und einer beschleunigten Inflation herumschlagen werden müssen.

Unterm Strich eine lose-lose-Situation. Umso befremdlicher sind die aufgeschreckten Reaktionen seitens der EU-Kommission. Schließlich stand das Szenario von Auto-Zöllen seit Monaten im Raum. Anstatt über Handelskriege zu räsonieren, hätten insbesondere die EU, aber auch die geschäftsführende Bundesregierung längst in Verhandlungen mit den USA treten müssen – zumal bei Auto-Exporten in die Vereinigten Staaten bislang nur 2,5 Prozent Zoll erhoben wurden, in Europa auf US-Fahrzeuge aber 10 Prozent fällig sind. Einen Handelskrieg mit der USA kann in Europa niemand ernsthaft wollen, gerade unsere exportbasierte Volkswirtschaft nicht. Trump will ,Deals‘ – genau die müssen jetzt von der EU in Gesprächen mit den USA zügig auf den Weg gebracht werden.“

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