Die großen Fragen der Weltpolitik im Fokus junger Journalisten
Die Sir-Hugh-Carleton-Greene-Stiftung des Presse Club Hannover hat die Stipendien für 2018 vergeben.
Vanessa Schlesier, freie Autorin, unter anderem für das ZDF und Spiegel TV, erhält ein internationales Medienstipendium, das mit € 5000 dotiert ist. Sie wird über die Kobalt-Ausbeutung des Kongo und die Auswirkungen auf die Bevölkerung dort berichten. Kobalt ist wichtig für Lithium-Ionen-Akkus der Elektroautos.
Das zweite internationale Medienstipendium geht an Christina Fleischmann und Martin Zinggl. Sie erhalten für ein journalistisches Projekt zur Berichterstattung über die stark lebensbedrohende Noma-Krankheit in Nigeria und Guinea-Bissau ein internationales Medien-Stipdendium, das mit ebenfalls € 5000 dotiert ist. Die jungen Journalisten werden ihre Vorhaben im Sommer 2018 umsetzen und anschließend veröffentlichen.
Das mit € 2000 ausgestattete nationale Leibniz-Stipendium geht an Fatima Krumm, Volontärin der Kieler Nachrichten. Sie erhält ein Intensivseminar zum Datenjournalismus und den Kurs: „Netzwerke aufbauen und Informanten finden.
Die Entscheidung über die Stipendien traf das Kuratorium der Sir-Greene-Stiftung vor der Veranstaltung „Vorwärts nach weit meets Sir-Hugh-Carleton-Greene-Stiftung“, bei der die Gewinner der Stipendien geehrt werden und sie ihre Projekte kurz vorstellen. „Vorwärts nach weit“ ist der Niedersächsische Medienstammtisch, der mit der Sir-Greene-Stiftung für die Stipendiaten-Ehrung das vierte Jahr in Folge eine Kooperation eingegangen ist. Valentin Schmidt, Vorsitzender des Kuratoriums: „Es ist beeindruckend, welch kreative und hochinteressante Themen Nachwuchs-Journalisten einreichen. Die Auswahl fiel uns nicht leicht. Am Ende haben wir uns für zwei Projekte entschieden, die sich mit zwei ganz wichtigen Fragen der Weltpolitik von heute beschäftigen“. Hartmuth Schulz, Vorsitzender der Sir-Greene-Stiftung: „In diesem Jahr hatten wir Bewerber praktisch aus ganz Deutschland. Es beeindruckt uns, wie konkret viele der jungen Journalisten ihre Vorhaben durchdacht und vorbereitet haben. Auffallend auch die Relevanz der Themen. Sie belegen, dass Nachwuchsreporter an die Zukunft des Qualitätsjournalismus glauben“.
Eingebettet ist die Stipendiatenehrung in einen Talk mit Ingo Zamperoni, Moderator der ARD-Tagesthemen. Leitfrage des Gesprächs: Welchen großen Herausforderungen stehen Journalisten von heute gegenüber, besonders die Nachwuchskräfte? Moderatorin ist die ehemalige Sir- Greene-Stipendiatin Hilke Janssen vom NDR Hörfunk. Ingo Zamperoni hat nach dem offiziellen Talk noch Zeit für informelle Fragen von Studenten und jungen Journalisten eingeplant – als Teil der Kooperation der Sir-Greene-Stiftung mit der Hochschule Hannover.
Die Sir-Greene-Stiftung fördert seit fast 20 Jahren junge Journalistinnen und Journalisten. Insbesondere vergibt sie Stipendien, um konkrete internationale journalistische Projekte zu unterstützen. Zu Jahresbeginn hat sich die Stiftung neu ausgerichtet und die „Förderung von Qualitätsjournalismus“ noch stärker in den Fokus gerückt. Als wichtigste Veränderung wurde die Höhe der jährlich vergebenen Stipendien mit Hilfe von Sponsoren nahezu verdoppelt, so dass diese jetzt zu den attraktivsten Journalisten-Nachwuchs-Programmen in ganz Deutschland zählen. Seit 2018 werden jährlich zwei internationale Medien-Stipendien à 5.000 € und das nationale Leibniz-Stipendium à 2.000 € ausgeschrieben.
Auch in diesem Jahr gab es eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Bewerbungen. Die Stipendien gehen am Ende an folgende junge Journalisten:
- Christina Fleischmann, 30, ist in Lichtenfels geboren und freie Journalistin. Martin Zinggl, 35, stammt aus Wien und arbeitet als Fotograf, Filmemacher und Autor. Beide durchlaufen gerade die Zeitenspiegel-Reportage-Schule in Reutlingen, eine einjährige Weiterbildung für Journalisten. Thema ihres Stipendiums: Im Angesicht der Armut - Noma ist eine vergessene Krankheit.
- Vanessa Schlesier, 34, stammt aus Mannheim. Sie arbeitet als freie Autorin und Redakteurin für das ZDF und Spiegel TV. Ihre Stipendiaten-Arbeit wird den Kobaltabbau im Kongo und dessen Auswirkungen auf Mensch und Natur als Thema haben. Kobalt ist wichtiger Bestandteil der Lithium-Ionen-Akkus für Elektrofahrzeuge.
- Fatima Krumm, 29, ist in Eisenhüttenstadt geboren und zur Zeit Redaktionsvolontärin bei den Kieler Nachrichten. Sie bewarb sich mit zwei Fortbildungen zum „Datenjournalismus.“