Roboter bauen und programmieren:
Das begeistert junge Leute. Die Schüler lernen spielerisch Mechanik, Elektronik und Informatik. Infos aus erster Hand für einen interessanten Unterricht bekamen Lehrer jetzt auf einem Praxis-Workshop.
Das elektronische Wunderwerk wirft grünes Licht auf den Tisch. Ein buntes Gewirr von Drähten ragt aus ihm raus, ein LED-Display zeigt eine Zahlenfolge. Wie lässt sich so ein Ding als Eigenbau realisieren? In welcher Programmiersprache wird es gesteuert? Und wie verdrahte ich es? Das sind Fragen, für die sich inzwischen auch viele Lehrer interessieren.
Rund 100 von ihnen trafen sich kürzlich im Werkhof Hannover-Nordstadt – um zu tüfteln, zu bauen und sich auszutauschen. Denn Kollege Roboter hat längst seinen Platz eingenommen: in Industrie, Haushalt, sogar im Kinderzimmer. Und immer mehr Schulen setzen auf Robotik im Informatik- und Technikunterricht, bereiten die Schüler auf neue Anforderungen im Berufsleben vor.
Das Interesse von Schulen an Roboter-Systemen steigt
„Ein idealer Ansatz“, findet Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung NiedersachsenMetall. „Der Grundstein für technisches Interesse wird in der Schule gelegt. Robotik verbindet spielerisch Mechanik, Elektronik und Informatik.“ Das gehe übers Programmieren hinaus: „Teamarbeit, Selbstorganisation und schnelle Erfolgserlebnisse machen Spaß und motivieren.“
Die vom gleichnamigen Arbeitgeberverband getragene Stiftung beobachtet ein gesteigertes Interesse von Schulen, Roboter-Systeme anzuschaffen. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach Austausch und Vernetzung in diesem Bereich. Deshalb dieser Termin: die von der Stiftung erstmals veranstaltete Tagung und Fortbildung „Robotik in der Schule“.
Das Ziel: Selber ausprobieren und lernen, Probleme zu lösen
In fünf Praxis-Workshops, von Lehrern für Lehrer konzipiert, geht es um Roboter-Eigenbauten und Programmiererfahrungen, aber auch darum, was moderner Technik-Unterricht leisten sollte. „Viel mehr als Vogelhäuser bauen“, bringt Jakob Hensel, Lehrer für Technik und Wirtschaft an der Oberschule Hasbergen bei Osnabrück, die Stimmung auf den Punkt. Er findet: „Roboter ermöglichen mir eine andere Form von Unterricht, die Schüler probieren mehr aus und lernen, Probleme selber zu lösen.“ Größte Hürde ist in seinen Augen noch die Finanzierung der Robotik-Systeme.
Interessanten Input gab ein Vortrag von Elias Knöchelmann von der Uni Hannover, Institut für Mechatronische Systeme. Er und seine Kollegen wissen, was bei diesem Thema gerade die Industrie umtreibt. Zurzeit beschäftigen sie sich unter anderem damit, die Energie von Robotern besser auszunutzen.
Fotos: Jannik Heino