NiedersachsenMetall zur zweiten Verhandlungsrunde: „Die Kosten der Corona-Bekämpfung steigen von Woche zu Woche. Es gibt nichts zu verteilen“
Hannover – 20. Januar 2021. Die zweite Verhandlungsrunde stand unter der spürbar gewachsenen Verunsicherung, die durch den Lockdown ausgelöst wird. Der im Herbst begonnene Aufholprozess wird von Woche zu Woche wackeliger, denn die Einschränkungen wirken sich äußerst negativ auf das Stimmungsbild der Unternehmen aus.
„In der jetzigen Situation ist es von besonderer Relevanz, dass wir den Unternehmen den Rücken freihalten. Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Industrie einen heftigen Transformationsprozess durchlebt. Schon 2019, also vor Corona, war die M+E-Industrie von einer schweren Rezession betroffen. Die Corona-Krise hat diese Rezession noch einmal verschärft. Jede Woche kommen neue Anforderungen aus Berlin, die unseren Unternehmen das Leben massiv erschweren. Die Arbeitgeber der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie betrachten die Vorgänge mit großer Sorge, denn niemand kann die wirtschaftlichen Folgen abschätzen. Daher können wir zusätzlichen Kostendruck nicht auffangen.“, sagte der Verhandlungsführer von NiedersachsenMetall, Torsten Muscharski.
Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt ergänzte im Anschluss an die heutige Runde: „Es ist wichtig zu betonen, dass sich die Tarifparteien in der Beurteilung der aktuellen Situation einig sind. Insofern waren die heutigen Gespräche konstruktiv. Wir haben noch einmal detailliert deutlich gemacht, dass unsere angeschlagene Branche durch die Corona-Krise vor eine nie gekannte existenzielle Herausforderung gestellt wird. Wir stehen vor einem Bündel an großen Herausforderungen, die große Investitionen bedingen und die finanzielle Situation der Unternehmen weiter verschärfen werden. In einer solchen Situation eine Entgelterhöhung zu fordern, ist kontraproduktiv. Die Krise in 2021 wird verschärft. Es gibt nichts zu verteilen.“
Schmidt betonte, dass die Gespräche in ausgesprochen sachlicher Atmosphäre stattgefunden haben. Sie werden im Februar in kleinen Arbeitsgruppen fortgesetzt.