„USA wichtigster Handelspartner der niedersächsische Industrie – drohender Protektionismus führt in eine ökonomische Sackgasse.“
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, kommentiert das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten wie folgt:
„Nach dem Brexit haben nun bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Bürger in einem historisch wichtigen Partnerland Deutschlands mit dem Stimmzettel für eine politische Zäsur gesorgt. Die Folgen für unsere heimische Wirtschaft sind unkalkulierbar. Wie bedeutsam gerade die USA für unsere Wirtschaft sind, verrät der Blick in die Außenhandelsbilanz: Beinahe 10 Prozent des deutschen Exports gehen dorthin. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Handelspartner für unsere Branche, in der 86 Prozent der Unternehmen für den Export produzieren. Der Maschinenbau und die Autoindustrie bilden dabei mit einem Anteil an den Ausfuhren von fast 50 Prozent das Rückgrat unserer Handelsbeziehungen mit den Amerikanern.
Die Spezialisierungsvorteile, die sich durch den globalen Handel - vor allem auch mit den USA – für beide Seiten ergeben haben, könnten wegbrechen, sollte Donald Trump tatsächlich auf Isolationismus statt Integration setzen. Protektionismus ist der falschen Ratgeber und führt in eine ökonomische Sackgasse. Man kann derzeit nur hoffen, dass die trumpschen Wahlkampf-Ankündigungen sich als heiße Luft erweisen und die besonneneren Kräfte das tatsächliche Regierungshandeln maßgeblich mitbestimmen. Einmal mehr aber zeigt sich, welch immense Gefahr von dem grassierenden Populismus für Wachstum und Arbeitsplätze ausgeht.“
Die niedersächsischen Maschinenbauer und die hiesigen Unternehmen der Automobilindustrie exportieren derzeit jährlich Waren im Wert von rund 7 Mrd. Euro in die Vereinigten Staaten. Sie erwirtschaften dabei einen Überschuss von rund 4 Mrd. Euro.