"Zuliefererindustrie befindet sich nach wie vor in Schockstarre"
Corona-Krise: Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen baut laut Medienberichten in den kommenden Jahren bis zu 15.000 Arbeitsplätze weltweit ab. Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, kommentiert:
"Die Zuliefererindustrie befindet sich nach wie vor in Schockstarre – das bestätigt auch die Nachricht von ZF. Die Corona-Krise hat bereits jetzt einen unermesslichen wirtschaftlichen Flurschaden hinterlassen. Hinzu kommen der politisch initiierte Transformationsprozess in der Automobilindustrie durch die Europäische Union und ein fortgesetztes Auto-Bashing durch interessierte politische Kreise gegen die Leitindustrie der Bundesrepublik Deutschland. Keinem ist damit gedient, die Automobilindustrie gegen die Wand fahren zu lassen. Über 60 % der Industriearbeitsplätze in Niedersachsen hängen am Auto. Die fortgesetzte Politik gegen das Auto hinterlässt jetzt massive Spuren in der Realwirtschaft, Corona wirkt als Brandbeschleuniger.
Wir befürchten, dass die Pläne von ZF nur der Anfang sind. Die Anfragen von Unternehmen aus zahlreichen Branchen bei uns, in größerem Umfang Arbeitsplätze abzubauen, nehmen von Tag zu Tag zu. Wir gehen mittlerweile davon aus, dass wir infolge von Corona vor Massenentlassungen stehen, die dieses Land noch nicht gesehen hat.
Staatliche Kredite und Zuschüsse können kein dauerhafter Ersatz für wegbrechende Nachfrage sein. Wir müssen zügig zur Normalität im Wirtschaftsleben zurückkommen, damit noch Schlimmeres vermieden wird."