„Erste Schritte sind richtig, aber viele Kriterien nicht nachvollziehbar.“
„Wo bleibt die Stimme des Nordens?“
Bundeskanzlerin Merkel hat sich gestern mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen bei den Corona-Schutzmaßnahmen verständigt. Der 4. Mai ist der neue Stichtag, manche Geschäfte dürfen bereits nächsten Montag wieder öffnen.
Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt kommentiert: „Wir begrüßen, dass Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmetern und insbesondere auch Autohäuser ab nächster Woche wieder öffnen dürfen. Dies erleichtert Vertrieb, Produktion und generiert dringend benötigte Zuversicht in der Automobilproduktion. Der erste Schritt zurück zur Normalität ist gleichwohl getan – auch wenn der Weg steinig bleibt.
Gleichzeitig sind aber einige Kriterien nicht nachvollziehbar und wirken willkürlich. Warum dürfen Hotels oder Restaurants nicht wieder öffnen? Die Tourismuswirtschaft ist für die norddeutsche Küstenregion von existentieller Bedeutung.
Darüber hinaus erhält man bei dem Kompromiss zunehmend den Eindruck einer Dominanz der Süd- und West-Interessen. Die Frage muss erlaubt sein: Wo bleiben die Interessen des Nordens? Ein Blick auf die Infektionszahlen verrät, dass die norddeutschen Küstenländer eine gänzlich entspanntere Ausgangssituation haben als Nordrhein-Westfalen oder Bayern. In vielen norddeutschen Betrieben, die am kommenden Montag nicht öffnen dürfen, lösen die Regelungen dazu weitere Unsicherheiten aus, zumal sich die betriebswirtschaftliche Lage zuspitzt. Wir denken dabei vor allem an die Hotellerie und an die Gastronomen, die dringend von den Speditionen, den Monteuren und als unverzichtbare Messeinfrastruktur gebraucht werden. Je länger wir diese Situation hinauszögern, desto stärker setzen wir die wirtschaftliche Existenz vieler Selbstständiger, Freiberufler und Unternehmer aufs Spiel.“