Mobilität im Wandel
Beim diesjährigen Innovationstag Lasertechnik von NiedersachsenMetall und dem Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) stand die mittelständische Produktion für neue Mobilitätskonzepte im Mittelpunkt.
Dr.-Ing. Stefan Kaierle, geschäftsführender Vorstand am LZH, begrüßte die rund 60 Gäste und verwies auf die „lange Tradition“ der Veranstaltung: Bereits seit 2014 kommen hier Forschung und Mittelstand zusammen, um über Entwicklungen laserbasierter Prozesse zu diskutieren.
Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, gab in seinem Impulsvortrag Einblicke in den historischen Strukturwandel der Automobilindustrie. Neue Antriebe, autonomes Fahren und Digitalisierung haben massive Konsequenzen für den Automobilbau – und somit auch für Zulieferer. „Und Sie brauchen eine leistungsstarke Zulieferindustrie für die Wettbewerbsfähigkeit“, warnte Schmidt.
Die Zulieferindustrie steht in der Produktion von E-Fahrzeugen vor großen Herausforderungen, so Schmidt weiter und verwies auf eine aktuelle Meinungsforschung: Gerade Anschaffungskosten, Reichweite und zu wenige Ladestationen seien große Hemmnisse in der Elektromobilität. Außerdem seien Autos mit Elektroantrieb mit dem aktuellen Strommix in Deutschland ökologisch umstritten: Der Klimawandel wird durch E-Mobilität so nicht gelöst, ist Schmidt überzeugt.
Erwartungen und Wünsche der Verbraucher würden oft nicht mit Geschäftsmodellen übereinstimmen: „Wir dürfen nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbeiforschen“, warnt Schmidt. „Wir gehen einen schweren Gang mit der Elektromobilität und operieren am offenen Herzen.“ Für die Zukunft forderte er, mehr auf Verbraucherbedürfnisse zu achten, autonomes Fahren weiter voranzutreiben und in neue Antriebe zu investieren.
Eine Chance auf diesem Weg in der Mobilität bietet die Lasertechnik. Lasertechnologien ermöglichen neue Ansätze in der Produktion oder ergänzen herkömmliche Prozesse. In weiteren Vorträgen erfuhren die Teilnehmer, wie andere KMU Laserprozesse einsetzen und wie sie diese eingeführt haben. „Viele KMU verfügen über keine eigene oder nur eine kleine Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Insbesondere diese Firmen möchte ich einladen, mit uns über den möglichen Einsatz von Lasern in ihren Betrieben zu sprechen“, ermunterte Dr.-Ing. Stefan Kaierle.
So verwies zum Beispiel Dr.-Ing. Peter Jäschke vom LZH darauf, dass gerade der Leichtbau immer mehr an Bedeutung gewinne: „Je leichter das Flugzeug, desto geringer der Schadstoffausstoß. Ein entscheidender Weg zu weniger Gewicht ist der Einsatz von Leichtbauwerkstoffen“, ist er sich sicher. In seinem Vortrag erklärte er, welche Möglichkeiten und Grenzen das laserbasierte Fügen von Metallen und hybriden Verbindungen sowie die laserbasierte Reparatur von Hochleistungsfaserverbundstrukturen bieten.