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19. Dezember 2016

Das Zauberwort heißt Multichanneling

nass magnet GmbH war Gastgeber für das Treffen des Innovationskreises Automobilzulieferer.

Ein kurzer Scan des Fingerabdrucks, schon weiß das System, nach welchen Spezialwerkzeugen Facharbeiter Andreas Dückmann sucht. Wenige Sekunden später liegen die richtigen Teile in einer Schublade: Eine Innovation – und ein winziger Eindruck davon, was Digitalisierung leisten kann.

Der Innovationskreis Automobilzulieferer traf sich bei nass magnet in Hannover. Der führende Hersteller für Magnetventile, Magnetsysteme und Steckverbinder stellte den Gästen betriebliche Strategien zum Thema Industrie 4.0 vor: „Wir sollten alles nicht zu digital sehen“, meint Geschäftsführer Klaus Kirchheim. „Das Zauberwort heißt Multichanneling: Wir nehmen das Beste aus der mechanischen Welt und kombinieren es mit der Online-Welt.“ Auch Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, sieht in der Verzahnung zwischen herkömmlicher Produktion und Digitalisierung einen Erfolgsfaktor: „Wir können die Strukturen des Silicon Valleys nicht 1:1 übertragen. Aber es gibt viele Punkte, über die es sich zu reden lohnt.“

Carsten Meinhardt, Produktionsleiter bei nass magnet, stellt sich vor, wie er am Wochenende über sein Smartphone in den Maschinenpark schaut: „Um dann zu sehen: jawohl, es läuft.“ Welche Ideen bereits umgesetzt sind, zeigte er während eines Betriebsrundgangs. So gibt es in der Montage an allen Maschinen Datenbildschirme und Datenlogger, die in regelmäßigen Abständen Daten über eine Schnittstelle aufnehmen und speichern. Im Teilezentrum ist ein Werkzeug-Ausgabesystem im Einsatz, mittels Software wird der Stand der Fertigungstechnik angezeigt.

„In der Kunststoffspritzerei wollen wir die Intelligenz in die Werkzeuge tragen“, sagt Meinhardt. Konkret: Druck- und Temperatursensoren im Werkzeug messen die Qualität des Spritzgussteils, die Vorgänge werden während des Fertigungsprozesses in Echtzeit erfasst, kontrolliert und korrigiert. „Wir legen erst die Basis, um zu sehen, welche digitalen Lösungen Mehrwert für das Unternehmen generieren – weg von herausragenden Leuchttürmen“, so Meinhardt. Im Anschluss der Führung hielt Dieter Michalkowski (Global Account Manager, Aventics GmbH, Fellbach) einen Vortrag über intelligente Pneumatik. Prof. Dr. Sascha Stowasser (Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, Düsseldorf) referierte über die Aufgabe des Industrial Engineering in der Industrie 4.0. Er betonte, wie wichtig es sei, zunächst seine Hausaufgaben in der Prozessoptimierung zu machen – denn der Reifegrad des Unternehmens entscheide über die Durchdringung der Digitalisierung.

Das nächste Treffen des Innovationskreises Automobilzulieferer findet am 23. Februar 2017 im Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) statt.

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