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Arbeitskreise
16. März 2020

Autozulieferer werfen einen Blick auf die Zukunft der Branche

Treffen des Innovationskreises Automobilzulieferer

Trübe Umfrageergebnisse und leuchtende Technikträume beim Frühjahrstreffen des Innovationskreises Autozulieferer.

Es sind nicht die besten Zeiten, in denen sich die Branche der Autozulieferer gerade befindet. Ausdruck dafür sind die ernüchternden Zahlen der ersten Konjunkturumfrage von NiedersachsenMetall in diesem Jahr, die Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands beim Frühjahrstreffen des Innovationskreises der Autozulieferer vorstellte. Ein wenig Hoffnung vermittelte die Umgebung, in der das erste Treffen im Jubiläumsjahr stattfand: Gastgeber war das Produktionstechnische Zentrum (PZH) der Universität Hannover in Garbsen. Von hier aus forschen rund 500 Ingenieure unter anderem an der Automobilität der Zukunft.

Doch der Blick darauf ist aktuell noch getrübt. 71 Prozent der jüngst von NiedersachsenMetall befragten Automotive-Unternehmen bewerten die Geschäftslage derzeit als schlecht. Rund zwei Drittel gehen sogar davon aus, dass die Zeiten noch düsterer werden. Erst trübte der Fachkräftemangel die Geschäftsaussichten. Jetzt kam die rückläufige Auftragslage hinzu. Die Gründe sind vielseitig: Zum einen verlegen immer mehr deutsche Autobauer ihrer Produktion ins Ausland oder beziehen ihre Bauteile von dort. Zum anderen herrscht bei den Zulieferern Unsicherheit, wohin die Reise bei der Mobilität aufgrund des drastischen Strukturwandels geht: Gibt es bald nur noch E-Autos? Hat der Verbrenner noch eine Zukunft? Und was ist mit alternativen Antrieben?

„Bei uns als Qualitätsdienstleister für Autobauer ist das gerade ein großes Thema“, sagt Alexander Heiler von EuroQ. Denn wenn die Zukunft der E-Mobilität gehört, müsse auch sein Personal dahingehend aufgestellt werden, dass es E-Autoteile auf die erforderlichen Qualitätsstandards bringen kann. „Zurzeit hat man das Gefühl, dass nur noch das E-Auto als erstrebenswert angesehen wird“, sagt Jürgen Thomas vom Kautschukteile-Hersteller KKT Frölich. „Doch ich glaube, dass es zwingend nötig ist, auch andere Antriebsmöglichkeiten wie die Wasserstofftechnologie weiter voranzutreiben.“

Bestätigung für diesen Weg bekommt er durch weitere Zahlen, die Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt vorstellt: „Die Deutschen sind kaum bereit, ihr Auto-Verhalten zu ändern. Eine neue Studie zeigt: Etwa 50% der Deutschen rechnet zwar damit, dass in 10 Jahren deutlich mehr E-Autos auf den Straßen fahren, doch nur ein Drittel wünscht sich das auch.“

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