NiedersachsenMetall und IG Metall rufen Unternehmen und Auszubildende auf
„Bewerbungsprozesse in Gang halten.“
Der Start in die Berufsausbildung ist auch noch nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September möglich. Darauf weisen der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall und der IG Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hin. Sie rufen Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, dazu auf, sich auch jetzt noch auf freie Stellen zu bewerben. Unternehmen, die über freie Ausbildungsplätze verfügen, werden gleichfalls aufgerufen die Bewerbungsprozesse aufrechtzuerhalten, um die Azubizahlen insgesamt zu halten und das Ausbildungsangebot weiter auszubauen.
„In den nächsten Jahren werden von den Unternehmen tausende gut ausgebildete Fachkräfte gesucht. Mit einer Berufsausbildung haben Jugendliche beste Chancen. Es gibt auch jetzt noch freie Plätze in attraktiven Berufen“, erklären Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall und Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Die Corona-Pandemie hat sowohl die Berufsorientierung als auch die Auswahlphase in diesem Jahr deutlich verzögert. So waren im August landesweit noch über 14.500 Ausbildungsplätze frei, nur rund 6.000 weniger als im Vormonat. Demgegenüber standen 10.646 unversorgte Bewerber. Von Kaufleuten im Einzelhandel bis Elektroniker und Anlagenmechaniker in der Metall- und Elektroindustrie – das Spektrum der derzeit angebotenen Ausbildungsplätze ist breit und reicht über alle Branchen und Regionen hinweg.
Ein verspäteter Ausbildungsstart ist für Unternehmen und Auszubildende sogar bis Jahresende noch problemlos möglich. Denn: Die Ausbildungszeit, die zu Beginn der Ausbildung verpasst wurde, muss nicht zwangsläufig nachgeholt werden. Vorausgesetzt: Alle in der Ausbildungsordnung vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte werden vermittelt, bzw. können erlernt werden.
Ein Grund für den schleppenden Start ins neue Ausbildungsjahr ist vermutlich der Ausfall von Veranstaltungen, wie Berufsmessen und das Beschränken von Kontakten, die es Ausbildungsinteressierten und Unternehmen schwerer als sonst gemacht haben, in Kontakt zu treten.
Auch ist zu erwarten, dass Betriebe ihre Ausbildungsplätze erst verzögert besetzen, um die wirtschaftliche Entwicklung abzuwarten. Viele Jugendliche erfüllen während dessen ihre Schulpflicht an den Berufsbildenden Schulen, um im Rahmen der Nachvermittlung noch in diesem Jahr, in eine berufliche Ausbildung starten zu können.
Jugendlichen Interessenten empfehlen die Sozialpartner deshalb, sich bei der Agentur für Arbeit und bei Ausbildungsbörsen im Internet über offene Ausbildungsplätze zu informieren oder sich initiativ bei interessanten Ausbildungsunternehmen zu bewerben.
Gleichermaßen wird den Unternehmen empfohlen, ihre freien Ausbildungsplätze sichtbar zu veröffentlichen und dort wo möglich, die Ausbildungsplatzkapazität mit Hilfe des Landesprogramms zur Unterstützung des niedersächsischen Ausbildungsmarktes zu erweitern.