280 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet kämpfen in Hannover um die Qualifikation für die „RoboCup German Open 2016“
Es herrscht ein geschäftiges Treiben im Lichthof der Leibniz Universität. Schülerinnen und Schüler sitzen konzentriert an Notebooks – letzte Programmierungen werden vorgenommen. Andere stehen an Bahnen, die ein Erdbebengebiet simulieren. Hat die Programmierung geklappt? Funktionieren die Sensoren? Fährt der Roboter in die richtige Richtung? Anspannung ist zu spüren und manchmal auch ein Freudenschrei zu hören. Es ist wieder RoboCup in Hannover!
Noch bis zum morgigen Mittwoch kämpfen beim „Stiftung NiedersachsenMetall Qualifikationsturnier für den RoboCup 2016“ 280 Schülerinnen und Schüler in 110 Teams um ein Ticket für die „RoboCup German Open 2016“ in Magdeburg. Hier messen sich die Jugendlichen in drei Disziplinen: Beim “Rescue Line“ sowie beim “Rescue Maze“, wird das Retten und Bergen von verschütteten Opfern simuliert. Bei der Disziplin „onStage“ sollen die Roboter aufwendige Tanz-Choreographien aufführen. Das Turnier findet in diesem Jahr zum fünften Mal in Hannover statt.
Veranstaltet und organisiert wird das Qualifikationsturnier vom Team des RoboCup Hannover bestehend aus Informatiklehrkräften des Georg-Büchner-Gymnasiums Seelze, der Goetheschule Hannover sowie dem Gymnasium Langenhagen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kommen aus Niedersachsen, Bayern, Hessen, Sachsen-Anhalt, Bremen und Nordrhein-Westfalen. Neben der Leibniz Universität Hannover, die ihren Lichthof als Austragungsort zu Verfügung stellt, unterstützt die Stiftung NiedersachsenMetall den Wettbewerb in diesem Jahr mit 4.000 Euro. Das Geld wurde in die Weiterentwicklung der Wettkampfbahnen investiert.
„Bei dem Wettbewerb steht nicht der Konkurrenzkampf im Mittelpunkt, sondern vielmehr die intensive und erfolgreiche Teamarbeit“, betont Elke Peters von der Stiftung NiedersachsenMetall. „In den Jahren konnten wir erleben, dass die Schülerinnen und Schüler teilweise bis tief in den Abend an der Programmierung ihrer Roboter gebastelt haben. Das ist großartig, mit wie viel Einsatz die Teams in das Turnier sehen.“
"Die RoboCup-Initiative unterstützen wir gern und an diesem zentralen Ort der Leibniz Universität bereits zum dritten Mal. Der Bereich Robotik ist an der Leibniz Universität von zentraler Bedeutung; zwei unserer besten und im letzten Jahr mehrfach international ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftler arbeiten auf diesem Forschungsfeld und in der Lehre widmen wir dem Thema an der Universität einen eigenen Master "Navigation und Umweltrobotik". Es freut mich daher sehr, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Wettbewerbs die Chance haben, bereits Kontakt mit unserer Universität aufzunehmen", unterstreicht Prof. Dr. Volker Epping Präsident der Leibniz Universität.
Rescue
Das Ziel ist das Suchen und Retten von Opfern. Die Teilnehmer haben Roboter konstruiert und programmiert, die sich autonom durch ein Katastrophengebiet bewegen und nach Verschütteten suchen. Es gibt zwei Kategorien: Rescue Line und Rescue Maze. In Rescue Line stellen mehrere Platten, die durch Türen und Hügel verbunden sind ein Katastrophengebiet dar. Eine schwarze Linie erleichtert die Navigation durch den Raum. Diese kann allerdings unterbrochen sein, was die Aufgabe für den Roboter noch anspruchsvoller macht. Außerdem gibt esHindernisse zu überwinden und den richtigen Pfad einzuschlagen. Die „Opfer“ befinden sich im anschließenden Evakuierungsgebiet und müssen gefunden und in Sicherheit gebracht werden. Rescue Maze ist an die Regeln der Rescue Senior Wettbewerbe angelehnt, um einen fließenden Übergang von den Schüler- zu den Studierenden Wettbewerben zu gewährleisten. Dabei werden „Opfer“ anhand ihrer Wärme erkannt und angezeigt. Ziel ist, die Opfer in einem Labyrinth zu finden.
onStage (former dance)
Meist lassen die Teams mehrere Roboter zu einer selbst zusammengestellten Musik tanzen. Manche Teams erzählen mit ihren Robotern eine ganze Geschichte nach und bringen auch sich selbst in ihr kleines Theaterstück mit ein. Eine selbstproduzierte Präsentation rundet den Auftritt des Teams ab. Eine mehrköpfige Expertenjury bewertet in dieser Disziplin insbesondere die Komplexität der Roboter, deren Programmierung, die Originalität der Idee und die sichere technische Umsetzung.
Qualifikation
Die Teams, die die höchste Punktzahl erreicht haben - die ersten 30% des Teilnehmerfeldes -, fahren zu den RoboCup German Open nach Magdeburg vom 29. April bis 01. Mai 2016. Der Gewinner löst ein Ticket für den World Cup, der in diesem Jahr vom 30.Juni bis zum 04. Juli in Leipzig stattfindet.