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16. November 2020

Krisengipfel der norddeutschen Luftfahrtindustrie

Krisengipfel der norddeutschen Luftfahrtindustrie bei NiedersachsenMetall

Mit Wirtschaftsminister Dr. Althusmann

Jens Harde, Vizepräsident von NiedersachsenMetall: „Eine Situation wie zur Finanzmarktkrise 2008 – Rückkehr zum Vorkrisenniveau nicht vor 2025“

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Vorreiterrolle beim klimaneutralen Fliegen anstreben – Land hilft innovativen Zulieferern mit Luftfahrt-Förderprogramm“

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall: „Eine hoch innovative Branche ist im freien Fall – brauchen dringend politische Unterstützung aus Berlin – Plädoyer für Luftfahrtfonds“

Auf Initiative von NiedersachenMetall fand heute die digitale Auftaktveranstaltung für einen niedersächsischen Krisengipfel wichtiger Player der Luftfahrt- und Luftfahrtzulieferindustrie mit Wirtschaftsminister Dr. Althusmann statt. Denn die Lage der Branche ist alarmierend.

Jens Harde, Vizepräsident von NiedersachsenMetall und Geschäftsführer des Luftfahrtzulieferers Howmet Aerospace: „Wir verzeichnen einen nie dagewesenen Umsatz- und Produktionseinbruch. Dieser längerfristige Zustand führt unweigerlich zu Personalanpassungen, wenn man den Standort erhalten will. Für das nächste Jahr erwarten wir Ergebnisse, wie wir sie zuletzt zu Zeiten der Finanzkrise hatten.“ Er rechne frühestens 2025 mit einer Rückkehr auf das Vorkrisenniveau.

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, machte deutlich: „Kaum eine Branche wird derzeit so von Corona gebeutelt. Eine miserable Auftragslage und wachsende Liquiditätsengpässe prägen seit Monaten das Bild. Durch den zweiten Shutdown ist die Lage noch alarmierender geworden.“ Schmidt betonte, dass die Luftfahrtindustrie in Niedersachsen eine hoch innovative Branche sei und eine feste Größe im industriellen Mittelstand des Landes. „Wir begrüßen daher nachdrücklich das Sonderprogamm Luftfahrt von Wirtschaftsminister Dr. Althusmann.“

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann richtet den Blick auf die innovative Bedeutung der Branche: „Wir wollen im Bereich ‚klimaneutrales Fliegen‘ eine Vorreiterrolle einnehmen und auch hier unsere Technologieführerschaft ausbauen. Es ist von eminenter Bedeutung, dass wir den innovativen Luftfahrtzulieferern unter die Arme greifen, daher setzt die Luftfahrtförderrichtlinie genau hier an.“

Nach dem heutigen Treffen zieht NiedersachsenMetall-Hauptgeschäftsführer Dr. Schmidt das Fazit: „Es steht in dieser Zeit nicht mehr und nicht weniger als die Technologieführerschaft einer Hightech-Branche mit über 30.000 Arbeitsplätzen allein in Niedersachsen auf dem Spiel. Wenn wir am Luftfahrtstandort Norddeutschland auch in Zukunft Cockpits ausrüsten und nicht nur die Toilettendeckel für die Flugzeuge bauen wollen, dann ist die Bundesregierung gefordert, unsere mittelständischen Zulieferer gezielt zu unterstützen. Wir halten einen Luftfahrtfonds für einen sinnvollen Weg, um die Eigenkapitalausstattung der Betriebe zu verbessern. Diese Industrie hat zwar in der Vergangenheit oft bewiesen, dass sie sehr schwierige Krisen meistern kann. Aber die derzeitigen Quarantäneregelungen stellen ein echtes Hindernis für den Selbstheilungsprozess der Luftfahrt dar und sind daher kritisch zu hinterfragen. “ Schmidt fügte hinzu, das heutige Gipfeltreffen bilde den Auftakt für weitere Krisengipfel mit Wirtschaftsminister Dr. Althusmann.

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