Eine Branche – ein Stand
Auf mehr als 800 Quadratmetern präsentiert sich die Metall- und Elektro-Industrie auch 2019 in der Themenwelt „ProduktionsKosmos“ auf der IdeenExpo.
Gemeinsam mit ihrem Schwesterverband IN-Metall und dem Dachverband Gesamtmetall bietet NiedersachsenMetall den Besucherinnen und Besuchern auch in diesem Jahr eine ausgewogene Mischung aus praxisnaher (Berufs-)Information und Unterhaltung in der Halle 9, PK-01.
Unsere Exponate im Überblick
TalentCamp
Wie es sich für die IdeenExpo gehört, stehen auf dem Stand der Metall- und Elektro-Industrie Ausprobieren und Selbermachen im Mittelpunkt. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, in einer Werkstatt eigene Werkstücke herzustellen und mitzunehmen. Angeleitet werden sie von den sogenannten Unternehmens-Botschaftern – das sind rund 45 Auszubildende aus den mehr als 300 Mitgliedsunternehmen von NiedersachsenMetall und IN-METALL.
Draht biegen, fräsen, entgraten – diese Fertigkeiten lernen auch Auszubildende in der Metall- und Elektro-Industrie. Auf der IdeenExpo kommt zudem eine echte Fräsmaschine zum Einsatz, mit der die Gäste einen Anhänger aus Aluminium herstellen können. Unter Anleitung der Unternehmens-Botschafter wird dieser dann bearbeitet und kann am Ende als bleibende Erinnerung an die IdeenExpo mit nach Hause genommen werden. Und Kreative entwerfen mit Draht und einer Zange Schmuck oder Deko und verewigen ihre Botschaften mit der Metallstanze auf DogTags.
Schweißwerkstatt
Schweißen lernen ohne sich die Finger zu verbrennen, das können die Besucherinnen und Besucher in der virtuellen Schweißwerkstatt. Ob Autokarosserie, Bahnschienen oder Hafenbecken – ohne Schweißen hält nichts. Überall dort, wo Stahl (oder auch Kunststoff) zuverlässig und dauerhaft miteinander verbunden werden muss, kommt dieses Fügeverfahren zum Einsatz. Dabei entstehen schon einmal über 3.000 Grad Celsius. Bis man eine ordentliche Schweißnaht richtig setzen kann, braucht es allerdings viel Übung und vor allem eine ruhige Hand. Am Schweißsimulator (Soldamatic Augmented Training) kann der Vorgang gefahrlos und kostengünstig mittels Augmented Reality geübt werden. Ein Display im Schweißhelm hält die nötigen Informationen bereit, worauf zu achten ist. Eine Auswertung am Ende zeigt, ob der Schweißversuch erfolgreich war – eine nicht alltägliche Herausforderung mit großem Spaßfaktor.
RoboCoaster
Die Metall- und Elektro-Industrie präsentiert DAS Highlight der IdeenExpo 2019: den RoboCoaster. Hierbei handelt es sich um einen sechsachsigen Gelenkarmroboter des Herstellers KUKA, der anstelle eines Werkzeugs oder eines massiven Bauteils eine Fahrgastgondel bewegt. Zwei Gäste können gleichzeitig darin Platz nehmen und sich in fünf unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen durch die Luft wirbeln lassen.
Stationäre Gelenkarmroboter werden in der Industrie vor allem in der Fertigung, bspw. an schwer zugänglichen Stellen oder bei sich wiederholenden Tätigkeiten eingesetzt. Er kann sowohl mit Lasten bis zu 500 kg als auch mit Werkzeugen (z. B. Schweißgeräten) bestückt werden. Besonders aus der Automobilindustrie ist der Roboter nicht mehr wegzudenken.
Gestenerkennung
Ein Objekt auf einem Bildschirm von A nach B befördern, ohne es zu berühren? Was unseren Großeltern noch wie Zauberei vorkam, ist heute weit verbreitet und nennt sich „gesture recognition“ oder zu Deutsch „Gestenerkennung“. Wie selbstverständlich nutzen wir diese Technik z. B. in Spielkonsolen und Smartphones. In der Medizintechnik verhilft sie Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu mehr Selbstständigkeit. Neben der richtigen Software braucht es dazu eine leistungsstarke 3D-Kamera. So wird die Bewegung im Raum erkannt und das digitale Abbild auf dem Bildschirm kann dank eines cleveren Algorithmus‘ mit den angezeigten Gegenständen interagieren.
Im Spiel fallen eine Minute lang die Logos der M+E-Verbände herab, von denen zehn Stück von den Besucherinnen und Besuchern „aufgefangen“ werden müssen.
Das Exponat wird präsentiert vom Arbeitgeberverband HESSENMETALL.
Künstliche Intelligenz
Filme wie „Terminator“, „Matrix“ oder „I, Robot“ malen ein düsteres Bild Künstlicher Intelligenz. Ausgestattet mit den intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen, übertrifft sie ihn bald und erhebt sich gegen ihren Schöpfer. Solche menschenähnlichen Modelle nennt man „starke KI“. Sie existiert – bislang – ausschließlich in der Welt von Hollywood. Bereits gut entwickelt ist hingegen die „schwache KI“. Sie hilft uns tagtäglich als Navigationssystem, Sprachassistent oder Autokorrektur. Je nach Entwicklungsgrad klappt das mal besser, mal schlechter, denn auch eine KI muss erst lernen. So ist es auch in unserem Spiel: Ein zufällig ausgewählter Begriff soll vom Gast auf ein Tablet gezeichnet werden. Die KI (hat daraufhin 20 Sekunden Zeit, ihn zu erraten (=> Spielprinzip „Montagsmaler“). Das Spiel endet nach sechs Begriffen. Zum Schluss können die eigenen Zeichnungen noch einmal angesehen und mit den Bildern anderer Gäste verglichen werden.
Das Spiel basiert auf der weltweit größten Datenbank für Zeichnungen. 15 Millionen Spieler haben sie bereits mit 50 Millionen Bildern befüllt. Die Gäste werden damit ebenfalls Teil dieses Forschungsprojekts zum Maschinellen Lernen. Denn lernfähige Datenbanken können bspw. einen wichtigen Beitrag in der Medizintechnik leisten (=> Bsp. Erkennung von Hautkrebs).
eMotionButterfly
Wie ein Vogel fliegen zu können, gehört wohl seit jeher zu den Träumen der Menschheit. Der Sage nach befestigte zu diesem Zweck schon der antike Held Ikarus Vogelfedern an seinen Armen. Seitdem hat sich in Sachen Flugbionik zum Glück einiges getan, wie der eMotionButterfly beweist. Täuschend echt flattert der in Ultraleichtbauweise konzipierte Schmetterling grazil über die Köpfe der Besucherinnen und Besucher hinweg. Seine 50 Zentimeter großen Flügel bestehen aus hauchdünnen Carbonstäben und einer elastischen Kondensatorfolie. Obwohl der außergewöhnliche Falter auf kleinstem Raum Elektronik, Batterie und zwei Servomotoren unterbringen muss, ist er mit gerade mal 32 Gramm ein absolutes Leichtgewicht. Der Flug (einmal pro Stunde) wird durch einen spannenden Vortrag über das Zukunftsthema Bionik ergänzt.
Bionik-Ausstellung
Ob im Wasser, zu Land oder in der Luft – die Natur kennt geniale Lösungen für alle Elemente. Werden diese Strategien auf die Technik übertragen, spricht man von Bionik. Das aus „Biologie“ und „Technik“ zusammengesetzte Kunstwort beschreibt also den Versuch des Menschen, Muster in der Natur zu erkennen und für eigene Anwendungen nutzbar zu machen. Alltägliche Beispiele sind der von Kletten inspirierte Klettverschluss oder der von Kraken abgeguckte Saugnapf. Sogar für das Gewebe spezieller Schwimmanzüge stand die die Tierwelt Pate: Inspiriert von der Haut von Haien verschaffen sie ihren Trägern auf 100 Metern satte 1,5 Sekunden Vorsprung. Als interdisziplinäres Forschungsfeld zieht die Bionik Naturwissenschaftler, Ingenieure, Architekten, Philosophen und Designer an. Die Ausstellung ist eine Leihgabe des bionicums Nürnberg (https://www.bionicum.de/) und zeigt weitere Beispiele für Bionik und greift das Thema auch haptisch (Fühlkästen) und akustisch (Hörraum) auf.
Van-de-Graaff-Generator
Wer kennt das nicht? Zieht man sich einen engen Pulli über den Kopf, stehen einem danach gerne mal die Haare zu Berge oder man bekommt sogar „einen gewischt“. Warum ist das so? Ganz einfach: Aus Reibung entsteht Spannung. Diesen Umstand macht sich der Van-de-Graaff-Generator zu Nutze und erzeugt auf diese Weise hohe elektrische Gleichspannung. Die auch Bandgenerator genannte Apparatur ist ein Klassiker in vielen physikalischen Sammlungen, findet sich aber auch in manchen Teilchenbeschleunigern für Anwendungen in der Kernphysik wieder. Die Gäste können das Phänomen gefahrlos ausprobieren, indem sie eine elektrostatisch aufgeladene Kugel anfassen.
M+E BerufeWelt
Die Metall- und Elektro-Industrie gehört zu den wichtigsten und erfolgreichsten Branchen in Deutschland. Rund vier Millionen Menschen haben hier bei überdurchschnittlich guter Bezahlung und spannenden Zukunftsperspektiven bereits ihren Traumberuf gefunden. An der Station werden die Jugendlichen durch eine Berufsberaterin über die verschiedenen M+E-Ausbildungsberufe und Studienmöglichkeiten informiert. Hierzu stehen Broschüren und Flyer sowie eine Datenbank mit offenen Ausbildungsplätzen zur Verfügung. Zum Mitmachen und als Gesprächseinstieg steht ein interaktiver Touchtable bereit, auf dem die Besucherinnen und Besucher den Produktionsprozess eines Autos in einer virtuellen Fabrik steuern können. Dabei lernen sie typische Aufgabenstellungen verschiedener Berufe kennen und lösen Rätsel rund um Mathe und Technik.
StiftungsInsel
Ausprobieren, mitmachen, verstehen – Seit über 15 Jahren verfolgt die Stiftung NiedersachsenMetall diesen praxisnahen Ansatz, um junge Menschen für die MINT-Fächer zu begeistern und damit den Grundstein für den so wichtigen technischen Nachwuchs von morgen zu legen. Dazu entwickelt und organisiert sie zahlreiche Praxisprojekte und Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler, unterstützt Lehrkräfte mit Fortbildungen und finanziellen Hilfen bei der Anschaffung moderner Unterrichtsmaterialien und bringt die Akteure Schule – Wirtschaft – Hochschule in Netzwerken zusammen.
An der M+E-NachwuchsInsel können die Besucherinnen und Besucher der IdeenExpo die vielfältigen Angebote der Stiftung NiedersachsenMetall entdecken und in schnellen Konzentrationsspielen ihre Geschicklichkeit testen.
Auf der IdeenExpo ist die Stiftung NiedersachsenMetall außerdem mit ihrem Schülerwettbewerb Ideenfang vertreten. Auch in diesem Jahr gibt es eine Rallye, bei der die Gäste der IdeenExpo möglichst viele Ideenfang-Stände besuchen und dort Stempel sammeln. Wer fünf Stempel zusammen hat, erhält an der StiftungsInsel einen Preis.
M+E InfoTruck
Berufsinformation XXL auf dem Außengelände (Platz der Ideen 16) – Der M+E-InfoTruck bietet auf 80 m² spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Metall- und Elektro-Industrie. An M+E-typischen Arbeitsplätzen können die Besucherinnen und Besucher technische Zusammenhänge praxisnah erleben. Begleitet vom erfahrenen InfoTruck-Team bleiben keine Fragen offen und informative Broschüren und Surftipps zum Mitnehmen helfen auch nach dem Besuch bei der Berufsorientierung weiter.